Liebe Jasmin!
Es sind die letzten heißen Zuckungen dieses Sommers. Üblicherweise kommt dann, nach dem Heidelberger Heidelbeerfest, das Weinfest in meiner Stadt. Jahr um Jahr habe ich mir hier nur immer die Nase platt gedrückt. Niemand, der mit mir dahin gehen würde und auch das Geld ist wie immer ein Problem. Auch dieses Jahr wieder.
Aber meine Jasmin auf der Terrasse blüht so wunderschön und sternengleich, dass ich mir wünsche, du wärst hier.
Dann würden wir entweder eine Flasche Prosecco kaufen oder aber in alter Ossitradition eine Flasche Asti Cinzano. Wir würden uns ein übersichtliches,lauschiges Plätzchen mitten in der Stadt suchen. Die gibt es in dieser Stadt, und kichernd das Treiben beobachten. Wir würden, entgegen unseren Gewohnheiten, mordsjämmerlich über die Einwohner dieser Stadt, mit ihrem Kind und Kegel herziehen. Keiner wäre da, der das nicht verdient hätte. Schätze eine Stunde könnte man so schon verbringen.
Dann würden wir uns feucht fröhlich aus dem Gewimmel wieder verkrümeln und ein lauschiges Plätzchen auf meiner Terrasse finden. Dort könnten wir dann über das Leben und wie es uns ergangen ist philosophieren.
Ich habe noch jede menge Briefe an dich in meiner Schublade. Eine Zeit lang hatte ich dir mehrmals wöchentlich geschrieben. Es tat mir ein wenig gut. Ob dir allerdings das lesen gut tun würde, weiß ich nicht sicher. Wir können sie auch in unserem Herbstkartoffelfeuer feierlich verbrennen!
Ach könnte das schön sein!
sachmed - 22. Aug, 16:14