Sachmed im Wunderland
boah, man stelle sich das ganze viel näher vor, was es ja auch ist
Das Wandern ist im Moment so atemberaubend schön, dass mir hin und wieder die Spucke weg bleibt. Gestern hatte es wieder ein Wahnsinns- Panorama Richtung Heidelberg und ich verfluche die bescheuerte Kamera, die jede Entfernung verzehnfacht und zoomen überhaupt nicht mehr darf !
Gestern musste ich einfach laut jubeln (es ist niemand Menschliches da gewesen), weil der Anblick so wunderschön gewesen ist.
Schon im Wald der übliche Wettgesang meiner kleinen Flitzpiepen. Ein wenig wird es noch gehen, bis sie dann doch wieder schmollen, weil sie nicht die Nr. Eins sind. Ich mag sie eben alle. Und sie sind ja auch, bis auf die Raben, liebenswert.
Die Bussarde flogen in den letzten Tagen immer so nah. Heute haben sie zwar gerufen und oben im Geäst randaliert, sie brechen dann geräuschvoll Äste ab, sich aber nicht gezeigt.
Dafür zeigte sich gestern ein Häschen so nah. Ich weiß was es möchte, es möchte wieder Karotten an dem kleinen Waldstück deponiert haben. Es lässt mich viel näher als in den vergangenen Jahren. Da sah ich immer nur das Hinterteil. Gestern ließ es mich schon im Wald nah heran, dann aber draußen an meinem Lieblingsplätzchen vor der Bank, war es ganz nah, fast zutraulich und hoppelte sehr langsam davon. Es ließ sich so viel Zeit damit, dass ich sehen konnte wie weich auch seine Bewegungen sind. So plüschig halt. Es ist immer ein wenig surreal, wie nah mir die Tiere oft kommen.
Heute hatte ich wieder meine "Trekkerschuhe" an, die alle kleinen Steinchen unter sich zu zermalmen scheinen, und die ich gerne trage.
Eine Frau fuhr auf den Feldern einen Trecker, was flott aussah und ich brachte Häschen, was sich bei so viel Lärm natürlich nicht zeigte, die versprochenen Karotten.
Dann lief ich weiter und genoss das Panorama.
Zuvor saß am Steinbruch, wo meine Bussarde oft fliegen und ein langtauchendes Blessentenpärchen im Weiher das Leben genießt, der ältere Herr, den ich im Winter schon einmal dort sah. Er hatte sich einen langen Stab geschnitzt mit gespitzer Gabelung oben. Das sah so lächerlich aus, dass ich ihn ein wenig provozieren wollte und fragte ob er Neptun sei (vom Dreizack kein Wort). Nein, der Stock ist gut für's Armtraining, so erzählte er. Er erzählte noch ne Menge mehr, und am Ende bekam ich das gute Stück geschenkt. Sieht ja ziemlich wehrhaft aus, also dachte ich mal sehen. Nach kurzer Strecke bekam ich wieder Rückenmuckern und ließ das Teil unauffällig im Gras verschwinden.
Mein Lieblingsplätzchen war auch noch besetzt, dafür setzte ich mich ins Gras. Die Bussarde hatten aber Null Bock zum Fliegen.
So kam ich wieder an der kleinen Imkerei vorbei. Machte ein Foto, da rief der Imker und wollte ein Schwätzchen machen. Na gut-wird ja doch wieder psychodelisch, aber was solls.
bienenstöcke
Der Typ sah sympathisch aus. Blond, etwas über 50 vielleicht und er erzählte mir von seinen Bienen. Da merkt man nichts davon, dass sie fast vom Aussterben bedroht sind. Ein Gesumme vor den Kästen. Der Imker, der natürlich, wie könnt es anders sein, Willy Hummel hieß, witzig Psycho-aber mal drollig zur Abwechslung, klang ein wenig vom Dialekt nach Hurvinek und Spejbl. Aber er war kein Tscheche sondern ein Deutschrusse. Wir unterhielten uns ein wenig , da ich aber nicht weiß wo Dichtung und Wahrheit liegen, berichte ich darüber nix. Die Unterhaltung war angenehm bis ich die Seite wechselte, um die leeren Waben zu bewundern, da schlug mir der aufdringliche Geruch von Knoblauch entgegen. Typisch für Psycho.
So ging ich wieder nach Hause zu meinem Kätzchen. Heute gab es für 1,99 Euro Spargel zum Mittag. Hmmm, jamjam...der war gut!
sachmed - 15. Apr, 17:10