Der ganz normale Wahnsinn
Irgendwie funktioniere ich wie ein Automat. Um 5 Uhr aufstehen, kurz vorher kam Susi noch, so dass ich weiß warum ich es tue. Jetzt im Sommer ist es hell, sicher nicht mehr lange, und ich werde von meinen kleinen Gefiederten begrüßt, sobald ich lüfte. Den ganzen Frühling hindurch war es die Amsel, die ihr wunderschönes Morgenkonzert gab. Nun ist es Mützlein, was noch tapfer durchhält, obwohl es bei ihnen doch schon Herbstbeginn ist.
Heute habe ich mal wieder eine kleine Panikattacke bekommen, weil ich der einst so fröhlichen Frau Paul hinterher telefonieren muss, um meine Sanitärartikel nachzubestellen. Sie klingt am AB so depressiv wie Frau Ünknü zum Schluss aussah (was ihre Vorgängerin gewesen ist).
Kein gutes Omen denk ich so.
Dass mich die Damen der Bank wie den letzten Dreck, vom Dreck her behandeln, bin ich gewöhnt. Persönlich sind sie zu mir immer, oder meistens scheißfreundlich.
Da liegen schon mal die Geschirrtücher, die zum Kaffee entfernen missbraucht wurden, am Boden, neben dem Eimer.
Es sind so viele Kleinigkeiten. Am schlimmsten ist es wenn die Hygiene zu wünschen übrig lässt. Ich gehe nicht ins Detail. Und die riesen Berge Kartonagen. So einer empfing mich, statt des erwarteten Materials, heute im Durchgangsraum. Schön alles vor meinen Schrank gerammelt, bis halb zur Decke. Gut, es nützt ja nichts, ich mach mich darüber her und falte zusammen, wo ich lieber jemanden anderen zusammen falten würde! Dann bringe ich den Kladderadatsch raus, damit er noch ordentlich Regen abbekommt. Dann lässt sich das ganz weich und leicht in die Mülltonne stopfen am Abholtag.
Gut, das war ein Zusatzdienst, dann putze ich heute die Fensterrahmen auf keinen Fall. Der Geschirrspüler steht ein wenig geöffnet zum Ausleeren bereit und ich sach ihm: "Du kannst mich mal!" Keine Zeit, viel zu tun!
Dann während des Putzens stelle ich fest, das Handpapier für die Angestellten ist fast alle und das für die Gäste ist alle. Kein Nachschub da. Also die letzte Rolle geschnappt für die Angestellten, die verschleißen einfach viel mehr und den kleinen Rest umgetauscht ins Gäste WC. Ach, ist das aufregend.
Und dann keimt es schon wieder ekelhaft in mir hoch. Was soll das? Warum eiert der jetzt mit dem Nachschub so rum. Das macht der ja nun schon lange, aber so schlimm wars doch noch nie.
Und es keimt weiter...will der mich wieder rausschmeißen lassen? Nicht das ich diese Arbeit liebe- oh nein! Aber ich brauche das Geld!
Das hatten wir doch alles schon. Geht das wieder los. Ich könnte vor Angst und Verzweiflung heulen.
Zum Glück kommt die Chefin. Ich gehe zum Gegenangriff über. Was würde ein kluger Mensch in meiner Lage tun? Er würde fragen, ob man mit seiner Arbeit zufrieden ist. Und genau das tue ich auch. Und siehe, die Chefin erklärt sehr freundlich, dass man zufrieden mit mir ist. Boooaaa! Es muss ein Stein gewesen sein, der mir vom Herzen fiel. So erkläre ich ihr das Dilemma mit dem Nachschub und sie erklärt sich freundlich betreit, einmal nachzuhelfen. Da bin ich erleichtert und hoffe nun, das das Material kommt. Muss ja.
Vor lauter Erleichterung habe ich dann doch den Spüler ausgeräumt, während sie mir sagt, dass sie einen Plan gemacht hat und die Mitarbeiter reihum mal dran sein sollen. Gute Idee!
Um die Erleichterung zu komplettieren ist auch das Geld meiner Putzfirma eingetrudelt.Nun kann ich auch da Nachschub einkaufen. Der Penny hat sich etwas vergrößert und es macht Spaß durch die Regale zu stöbern. Natürlich mit kleinem Taschenrechner, damit ich das Budget nicht überziehe.
So konnte ich heute mal wieder etwas Schlemmen.
Mal sehen was nun mit dem ausstehenden Material wird. Bloß kein Drama mehr.
Der Wald ist zur Zeit so rauschig, stürmisch wie das Meer. Ich liebe das! Ich liebe auch die Geräusche unter den Füßen. Dieses leise Knirschen auf Kies, oder Sand. Auch die spitzen Steine haben ihren Reiz. Gottseidank ist heute kein winziges Fröschlein unterwegs gewesen. Ich habe immer Angst, auf einen zu treten.
Das Wetter ist nach meinem Geschmack. Kaum wird es zu heiß, flugs kühlt es wieder ab.
Nur die Einsamkeit macht mir schon zu schaffen. Wenn die Susi nicht wär.
Gestern zum "Mittwoch" war der eigens kaputt gemachte und wieder reparierte Wasserhahngriff (51,- Eurolein musste ich für das Vergnügen von Klemmschwanz löhnen) so heiß, dass ich mir fast die Pfoten verbrannt hätte. Er hat das Gewinde manipulieren lassen und kann nun auch dieses bedienen. Heiß- kalt, je nach Wunsch. Ist es nicht schön!
Andere haben Sex und der???? Hat noch ein Gerät was er manipulieren kann.
Während ich hier schreibe, hat er ein neues Spiel erfunden, das Schriftfeld hüpft geradezu hoch und runter, so dass ich kaum lesen kann, was ich gerade schrieb. Aber hey, das sind doch kleine, nervige Kleinigkeiten, sonst nix!
http://www.natur-lexikon.com/Texte/HWG/002/00141-Blaessralle/HWG00141-Blaessralle.html
So sieht Familie Blässi aus der Nähe aus. Es handelt sich korrekt um Blässhühner. Süß oder.
sachmed - 14. Jul, 16:09