Sonnabend der tausendeinhundertünfigste...
Es ist später Vormittag.Ich will nicht aufstehen, habe ich doch so schön geträumt, umgeben von netten, fröhlichen Menschen, die ich bis dahin gar nicht kannte. Susi hat ihr Frühstück schon pünktlich um 5 Uhr bekommen. Aber der Schlaf kommt doch nicht wieder, also stehe ich widerwillig auf. Draußen ruft die Amsel, Glöckchen läutet auch schon, später dann fragen noch Mützlein und Macho Buchfink nach, ob ich raus komme.
Ich bringe schnell noch den Müll raus, hole die Sommerklamotten aus dem Keller, das Übliche jedes Jahr. Nächste Woche wieder Terrassenputz.Draußen fliegt einer der weißen Schmetterlinge langsam an mir vorbei, als ich ihn rufe tänzelt er kurz auf mich zu, um dann wieder verspielt auf der Wiese nach Necktar zu suchen.
Ist irgendwie wie in Kindertagen. Da holten wir uns auch zum Spielen ab. Mal klingelte ich bei Perschnicks oder Tiemeckes und fragte : "Kommste raaauuus????" Mal war es umgekehrt. Was immer schön und vertraut und Verheißung auf Abenteuer und Abwechslung beim Klettern oder Spielen war.
Sie ist schon sehr schön gewesen meine Kindheit. Wild und ungezügelt und sehr verspielt.
Heute rufen mich meine Flügelfreunde und trösten mich ein wenig. Susi macht mir mehr Sorgen. Dieses stumpfsinnige vor sich hindümpeln und ich kann es nicht ändern. Wie auch?
Ich habe mich nun in einem hiesigen Krankenhaus als Putzfrau beworben, besser als Torax wird es schon sein. Aber ich bin mental entsetzlich müde. Seit über 20 Jahren ohne jedes Verständnis hinterlässt eben in der Seele auch seine Spuren. Gut, dass ich nach dem Dauermobbing noch nichts Schlimmeres habe als gelegentliche Schmerzen hier und da.
Gestern war es so schlimm, dass ich mich in meiner Wohnung verkrochen habe, mir die "Royal Wedding antat und irgendwie den William Sascha immer ähnlicher fand. Nicht wegen dem Königlichen, sondern dem netten, offenen Gesicht mit den Kuschellippen, die mein Sohn von den Männern meiner Familie geerbt hat. Ich wünsche dir eine Liebe, die auf Gegenseitigkeit beruht. Lieben und wieder geliebt werden. Einseitig ist es nie gut, für beide nicht!
Neulich las ich einen Beitrag, wo ein Mann behauptete, aus Schillers "Ode an die Freude" den Standort von Atlantis heraus lesen zu können.
Er beginnt seine Erzählung damit, dass die Worte der "Ode an die Freude" sinnlos wären und auch seine Lehrerin sie nicht erklären konnte. Waaas???
Wie blöd sind die denn???
Ich liebe Schillers "Ode". Für mich sind das klangvolle, musische Worte mit sehr viel Sinn.
Freude schöner Götterfunke = Die Freude ist göttlich= erhebend, beseelend...
Tochter aus Elysium= Die Freude (weiblich) kommt aus dem
Griechische Mythologie: Elysium: Ort, in der antike Helden, die Außerordentliches geleistet haben, entrückt werden, ohne dass sie den Tod erleiden.
Wir betreten feuertrunken, Himmlische dein Heiligtum= wir betreten diesen göttlichen Ort mit glühenden, feurigen Herzen.
Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt= Die Zauber der Freude verbindet Mann und Frau und Völker, die sich auch durch Unterschiede in der Kleidung kennzeichnen.
Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt!
Muss ich das noch ins Plumpdeutsch übersetzen ?
Das ist doch wunderschön und hat schon viele kluge Menschen träumen und wünschen lassen. Die Erde als ein friedliebender Ort, indem die Menschen durch Freude und gegenseitigen Respekt (denn den brauchts dazu auch) verbunden sind!
Hamas und Fatah haben ein Friedensabkommen, das ist ein guter Anfang! Und lasst ihn euch nicht wieder durch Störaktionen, wo immer sie herkommen, kaputt machen. Man möchte mit euch auch weiterhin beste Waffengeschäfte machen. Nicht göttlich...
Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium!
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, Dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
was die Mode streng geteilt,
alle Menschen werden Brüder,
wo Dein sanfter Flügel weilt.
Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder, überm Sternenzelt
muß ein lieber Vater wohnen,
Brüder, überm Sternenzelt
muß ein lieber Vater wohnen!
2.
Wem der große Wurf gelungen,
eines Freundes Freund zu sein,
wer ein holdes Weib errungen,
mische seinen Jubel ein!
Ja, wer auch nur eine Seele
sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle
weinend sich aus diesem Bund!
Was den großen Ring bewohnet,
huldige der Sympathie.
|: Zu den Sternen leitet sie,
wo der Unbekannte thronet. :|
3.
Freude heißt die starke Feder
in der ewigen Natur;
Freude, Freude treibt die Räder,
in der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
die des Sehers Rohr nicht kennt.
Froh wie seine Sonnen fliegen
durch des Himmels prächtigen Plan,
laufet Brüder, eure Bahn,
freudig wie ein Held zum Siegen!
4.
Freude sprudelt in Pokalen;
in der Traube goldnem Blut
trinken Sanftmut Kannibalen,
die Verzweiflung Heldenmut. -
Brüder, fliegt von euren Sitzen,
wenn der volle Römer kreist;
laßt den Schaum zum Himmel spritzen:
dieses Glas dem guten Geist!
Den der Sterne Wirbel loben,
den des Seraphs Hymne preist,
dieses Glas dem guten Geist
überm Sternenzelt dort oben!
5.
Festen Mut in schweren Leiden,
Hilfe, wo die Unschuld weint,
Ewigkeit geschwornen Eiden,
Wahrheit gegen Freund und Feind,
Männerstolz vor Königsthronen -
Brüder, gält's Gut und Blut:
dem Verdienste seine Kronen,
Untergang der Lügenbrut!
Schließt den heilgen Zirkel dichter!
Schwört bei diesem goldnem Wein,
dem Gelübde treu zu sein,
schwört es bei dem Sternenrichter!
Lest manche Sätze zweimal wenns nicht gleich klingelt, aber dann klingelts und ist so aktuell wie der "Peacetrain" von Cat Stevens und nicht Atlantis (höchstens als abschreckendes Beispiel).
sachmed - 30. Apr, 17:47