Wieder etwas verschwunden
black velvet und schelmin im sommer, da schien alles noch in ordnung, nur dass sie schon da warteten reiten zu dürfen
Hatte ich einen Beitrag geschrieben zu den Pferden, die ich besuchte, so stelle ich fest, er ist verschwunden.
Gut, fasse ich kurz zusammen, denn ich finde, dass gehört an die Öffentlichkeit.
Ich ging also als vermeindliche Pferdemagd zu diesem Hof.
Madame begrüßte mich am ersten Tag mit 2 Hunden, die sie ständig schrill anbrüllte. Ansonsten war sie nett...noch!
Ich durfte Schlingelinchen mit am Zügel führen, ein braunes und ein riesiges Pferd. Sie waren alle so lieb und ich merkte, dass sie alle gefallen und heraus wollten und reiten.
Das höchste der Gefühle war, dass ich Schelminchen am Zügel halten durfte, während er die Hufe putzte. Später durfte ich auch Black Velvet am Zügel führen und sie streicheln und putzen. Das hatte ich mir mühsam erkämpft. Während sich die freundliche Silberdame in einen Rambodrachen verwandelte, mit Kriegsband um die schmale Stirn und nichts konnte ich ihr recht machen. Helfen durfte ich auch nicht . Am liebsten hätte sie mich von den Pferden weg gestoßen. Insgesamt behandelte sie mich wie einen Eindringling. Ich habe das lange ertragen.
Aber die Krönung war dann, dass man Erde auf die Koppeln gebracht hatte und diese gewässert, so dass die edlen Tiere bis an die Fesseln im Schlamm versanken. Er wollte mir weiß machen, dass sei Lehmboden, aber Lehmboden ist gelblich, nicht schwarz !
Die Pferde versuchten mir zu imponieren, weil sie immer noch erwarteten, dass ich mit ihnen ausritt. Das tat mir sehr weh, sie immer wieder zu enttäuschen. Auch Blacky, die ich am Zügel hielt, und die an mir so süß herumgeschnuppert hatte, und mit ihren weichen Nüstern in meinen Nacken dampfte, was so schön warm und lustig war (wir mochten uns), war mehr als irritiert, sah mich beim nächsten Streicheln merkwürdig an. Willst du nur schmusen schien sie zu fragen, ich will raus und reiten sagte sie und scharrte ungeduldig mit den Hufen.
Unerträglich aber war, dass der Zahnlose den Pferdemist nebst Äpfeln auf den Koppeln verteilte, um die Feuchtigkeit aufzunehmen.
Um mir zu imponieren galoppierten die Schönen um die Wette, eines glitt aus. Meine Blacky war am Abend über und über schwarz mit Erde bedeckt, auch im Gesicht. Das konnte man so gar nicht mehr herausbürsten. Ich fing an zu verstehen. Je länger ich hin gehe, desto mehr müssen die Tiere leiden.
Decken sollten sie auch erst sehr spät bekommen und wenn die so aussahen wie das Zaumzeug : Gute Nacht Marie!
Das schönste aber ist das graue "Rundzelt" (na so was)...gewesen, was in der Mitte offen war. Ja, das ist wie draußen übernachten.
Ich kann nur hoffen, dass sich alles wieder eingerenkt hat, als ich nicht mehr hinging. Die haben den Pferden die Hufen kalt abgeduscht nicht getrocknet, nix.
Nur Fresschen bekamen sie gut, und die Ställe waren neben den dicken Schichten von Spinnweben( weil garantiert lange nicht genutzt), zumindest mit ordentlichem Stroh gepolstert.
Ich hoffe sehr, dass meine Pferde, die alle sehr liebenswert und schön waren, den Winter gut überstehen. Das sie auch psychisch nicht krank werden. Solche sensiblen Tiere können auch schnell an einer kranken Seele sterben weil sie sich ungeliebt und ungebraucht fühlen und sich irgendwann aufgeben.
Ich hoffe sehr, dass dieser Krankschwanz wenigstens nun wieder alles in Ordnung gebracht hat und sie leben dürfen, wie sie es gewohnt waren. Sie waren reiten gewohnt!!!!
Ich gelobe nicht eher wieder dorthin zu gehen, als bis ich einen Job habe, der gut bezahlt wird und ich ausreiten kann!
sachmed - 9. Jan, 18:42