Heute morgen gaben sich die Männer die Klinke in die Hand. Ach nein... die automatische Türöffnung der Bank. Wie ein echter Bienenschwarm. Schade, dass ich so gar nicht interessiert bin, deshalb konnte ich auch nicht feststellen, ob da "Material" dabei gewesen ist.
Die Wanderung war anfänglich erholsam, bis ich beschloss, weil das Wetter entgegen aller Prognosen so schön war, den Außenring zu laufen. Wunderschöne Landschaft nebst Pferden, die man von der Ferne bewundern kann.
Ich komme an einem Bauernhof vorbei, plötzlich höre ich ein schreckliches Miauen. Erst dachte ich Bussard sei es, dann aber stellten sich die Rufe, als die einer kleinen Katze heraus. Ich ging dem Rufen nach und fand mich vor einer von Brennesseln umgebenen kleinen Scheune wieder. Das Rufen klang so eindringlich und herzzerreißend. Ich suchte und fand nichts. Direkt neben mir schien das Rufen zu sein und klang so verzweifelt. Ein graues Kätzchen, das wohl die Mutter war, saß unter dem einen Pferdewagen und schaute hoch. Ich suchte und suchte. Es klang so nah, und nichts zu sehen. Ich sah durch die Scheiben, nichts! Ich sah in die Kiste, nichts ! Also versuchte ich eine Kiste anzuheben, ging nicht, zu schwer. Da war aber auch Wasser drin, wie soll da ein Kätzchen hinein geraten.
Ich marschierte los und suchte Hilfe. Da standen 2 Frauen, die ich gleich um Unterstützung bat. Eine war die Bäuerin. Eine, eine junge Friesin ?
Beide kamen nach eindringlichem Flehen meinerseits mit. Sie meinten sofort das Miauen käme vom Dach. Also, nach weiterem hin und her, Leiter geholt. Leiter war zu kurz. Ich bettelte eine längere Leiter zu holen, das sollte nur mit Hilfe des Stallburschen gehen. Den holten wir dann auch. Ein junger Bursche, der niedlich aussah und einen leicht verwirrten Eindruck machte. Anders möchte ich es nicht beschreiben. Freundlich und hilfsberteit war er.
Also nächste Leiter. Ich habe sie fast alleine zusammen geschoben. Er kletterte nach oben."In der Dachrinne ist nix, die ist zu! " sprachs und ich freute mich schon.
Schön ! Erleichterung und selber nachsehen. Tatsächlich, da rutscht kein Kätzchen rein. Mittlerweile gab es auch keinen Ton mehr von sich. So ermattet, dass es nicht mehr schreien konnte, klang es vorher aber wirklich nicht, sondern sehr unglücklich.
Im Nachhinein bin ich sicher, wieder einem grottigen Szenarium aufgesessen zu sein. Merkwürdig auch, dass ich die eine Kiste, in der Wasser gewesen ist, nicht anheben durfte. Allein war sie zu schwer. Sicher war ein Tonband drin.
Merkwürdig auch, als ich mich beruhigt bedankte für die Hilfe, dass ich nicht einmal zart die Schultern der Damen berühren durfte.
Die Bäuerin machte eher den Eindruck, als hätte sie klein Kätzchen in der Dachrinne vermodern lassen.
Aber die war ja zu !
Als ich sagte, ich käme vielleicht auch mal zum Reiten vorbei, verdrehte die fleißige Bäuerin die Augen. Nun gut, sag ich, dass kann ich mir sowieso nicht leisten. "Sie können ruhig kommen" sagt sie. Ihre Tochter sei im "Blauen Elefanten", wie das örtliche Tierheim heißen soll. Nun gut, dass war mir denn doch zu merkwürdig. Immer wenn Elefanten auftauchen, geht es um Rache. Denn Elefanten haben ein langes Gedächtnis. Sprach ich nicht gestern über Rache ?
Zu allem Überfluss traf ich im letzten Teil der Runde auch noch auf Leon nebst Frauchen und Macker. Leon war sehr schuldbewusst und äugte verlegen. Ich auch ! "Na du" sagte ich zu ihm. Und er sah sehr treuherzig aus. Sein Frauchen glotze mich unfreundlich an, ihr Macker ebenso. Letztendlich wusste Leon was sich gehört, drehte sich im Gras auf den Rücken, nach dem Motto: Ich bin ein Lieber.
"Machs gut, du Schlawiner, und bessere dich" sag ich noch.
Von der blöden Kuh kein Wort.
Hätte sie nicht sagen können: "Es tut mir leid, dass sie Ärger hatten." "Es war nett, dass sie geholfen haben..."
Die Frau ist dumm wie Stulle !
Hätte ich noch als erste reagiert, hätten die mit ihren Dorfplattitüden behaupten können, es sei eskaliert, weil ich mich einmischte. In diesem Falle aber waren beide Frauchen schneller als ich, denn es sah verdammt nicht gut aus für Quintus und sie waren schon geduldig genug !
Konsequenzen zieht die dumme Frau von Leon nicht. Sie lässt alles beim alten, bis wirklich einemal etwas passiert. Und wer mir da leid tut, ist Leon ! Man sollte ihn ihr weg nehmen. Der braucht nicht nur Spaziergänge, der braucht richtig Beschäftigung. Der muss richtig ausgepowert werden. Er wäre ein perfekter Rettungshund. Aber für so etwas wird "Madame Lahmarsch" bestimmt keine Lust haben. Da müsste sie ja täglich zur Ausbildung und auch abrufbar sein. Das passt nun gar nicht zu ihrem stürmischen Temperament!
Wieso hat so eine Frau, mit einer kleinen Wohnung so einen Hund ?
Schade, dass ich Leon nicht helfen kann. Im Grunde ist er ein Lieber und hat nicht verdient, vielleicht einmal wegen seines unausgeglichenen Temperaments im Elend zu landen.
Aber da Psycho über allem thront, ist das auch in seiner göttlichen Hand. Und dem ist das völlig wurscht!
Hauptsache das Tier ließ sich für seine Zwecke missbrauchen.
Am Abschluss meiner langen Reise zeigte sich mein Bussard noch und segelte eine Extratour so wunderschön nur für mich !
Ein Mäuschen, dass richtig süß aussah, blieb 54 cm vor mir mitten auf dem Weg sitzen, fast wäre ich drauf getreten, und mümmelte süß vor sich hin, bis ich mit ihm schimpfen musste. " Willste denn verputzt werden?"
Meine Flitzpiepen, die ja meine Familie sind, sangen wunderschön auf jedem Baum. Ich genoss das sehr.
Darauf einen Toast- Prost ! Möge Deutscheland über Serbien triumphieren !
sachmed - 18. Jun, 11:06