Ein Wald
meine kuschelhöhle
Gestern rettete ich einem Zitronenfalter, der im Eingangsbereich der Bank abgelegt war und nicht mehr fliegen konnte, das Leben.
Ich beugte mich zu ihm herunter, sprach beruhigend auf ihn ein und nach einer kleinen Weile kletterte er auf meinen Finger, dann schloss ich ihn mit der anderen Hand ein und trug ihn auch zu den anliegenden Gärten. Als ich ihn in die Freiheit entließ, flog er ganz hoch, umkreiste mich noch einmal und setzte sich dann zum Verschnaufen auf einen halb versteckten Zweig. Von dort äugelte er noch einmal zu mir herüber.
Ich hoffe, er hat seine Freiheit aus der Stadt wieder in die Wiesen erlangt. Aber ich bin zuversichtlich.
Heute morgen, nach dem Putzen, sangen Mützlein und Röschen ein Duett für mich, mitten in der Stadt, an der Stelle wo das Flüsschen fließt und ich im Winter Fresschen hinterlegte.
Ich schwatzte mit ihnen, da kam so ein großer Schlacks daher und fragte mit fast ein bisschen sächsisch klingendem Akzent, mit wem ich rede.
Ich erklärte es ihm und siehe, er entpuppte sich auch als Naturfreund und wir schwatzten ein Weilchen.
Er arbeitet im Tierpark vor Ort. Stephan sagte, da arbeiten nur asoziale Elemente. Also der machte nicht den Eindruck.
Da ich aber weiß, dass es nur Szenarium ist, lass ich mich überraschen was für eine Quintessenz das wohl haben wird.
Sympathischer als Stephan war er allemal. Zumindest jemand mit dem man ein wenig etwas gemeinsam hat.
Er hätte wirklich ein Kumpelfreund sein können. Als Mann viel zu jung und wirklich kein Thema für mich.
Freundschaft zwischen Mann und Frau ! Früher ging das wirklich. Meine Mupperts waren der beste Beweis. Geht das heute auch ?
Wassermänner haben bei Kontakten immer erst den Menschen im Blick, etwas mehr manchmal, wenn überhaupt erst in 2. Linie.
Ich bin bei Kontakten meistens sehr angestrengt, weil ich immer Psychoquark erwarte.
Diesmal bemerkte ich keinen und länger drüber nachdenken werde ich nicht.
Vielleicht hat er sich gefreut eine Waldhexe kennen gelernt zu haben.
Und ich werde nun auch richtig gezielt nach Blumen suchen, die Schmetterlinge und Bienen (die ja vom Aussterben bedroht sind) lieben.
Entweder Internet oder Toom Markt.
Mal sehen.
Mein Waldbesuch war wie immer schön. Heute war es etwas kühler als in den letzten Tagen. Alle meldeten sich wieder, Samy holte sich Leckerlies ...und kaute sie ( Susi Ökofood) !!!
Dann, allerdings ließ er mich wieder schnöde stehen, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Ein Wald
Es stehn viel tausend Wälder
Auf diesem Erden-Rund;
Sie kränzen Höhn und Felder
Und manchen stillen Grund;
Sie rauschen oder säuseln,
Zum Liede gleich erregt,
Ob sie Zephyre kräuseln,
Ob sie der Sturm bewegt.
Sie alle bieten Schatten:
Man flieht in ihre Hut,
Wenn Seel’ und Leib ermatten
In heißer Mittagsglut,
Und dankt den Sonnenstrahlen,
Vom kühlen Laub gedeckt,
Daß sie, wie all die Qualen,
Doch auch den Baum geweckt.
Und dennoch ist mir einer
Vor allen andern wert;
Man findet ihn nicht kleiner,
Und nichts wird dort beschert;
Du kannst darin nicht jagen,
Das Wild wär’ gleich heraus,
Und wirst vergebens fragen
Nach einem Erdbeerstrauß.
Selbst muntre Bäche springen
Hier nicht, noch schwatzt ein Quell;
Die Nachtigallen singen
Dafür zwar doppelt hell,
Auch stimmen alle Meisen
Und alle Finken ein,
Und von den schönsten Weisen
Erklingt der ganze Hain.
...
So wuchs der Wald zusammen,
Der mir so schön erscheint,
Weil er in holden Flammen
Noch Ahn und Enkel eint;
Er mahnt mit allen Ästen,
Daß man sich lieben soll,
Und von gelehr’gen Gästen
Ist er beständig voll.
Friedrich Hebbel
So langsam fange ich, beim Waldspaziergang, auch die Baumgesichter und Waldgeister ein.
Hier eine kleine Kostprobe:
ich hoffe man kann das gesicht erkennen
ein halbes gesicht, ein auge, mund und nase, ein halber picasso
den baum hat ein waldgeist gestreift
sachmed - 12. Mai, 10:42